Letztes Wochenende war ich auf ein Begräbnis eingeladen. Chris' Schwägerin war verstorben. Vieles läuft ähnlich ab wie ich es kenne, aber auch so einiges war neu für mich. Der erste Unterschied ist, dass Begräbnisse hier über mehrere Tage, aber über mindestens zwei gefeiert werden. Außerdem dürfen alle Leute aus der Umgebung kommen, es ist also eine öffentliche Veranstaltung und viel mehr los als wir es gewohnt sind.
Freitag Nachmittag wurde der Sarg mit einer Parade aus weinenden, tanzenden und musizierenden Menschen in das Dorf gebracht. Im ganzen Dorf verteilt saßen die Leute beisammen. Es wurde gekocht, Palmwein und Bier getrunken. Die Musik kam aus riesigen Lautsprechern, die hin und wieder von den Trommlern abgelöst wurden. Viele tanzten bis in die Nacht, nicht um zu feiern, sondern um der Toten einen schönen Abschied zu bereiten. Manche weinten auch fürchterlich dabei.
Samstags um neun Uhr früh begann die Zeremonie. Fünf Menschen wurden an diesem Tag verabschiedet und beigesetzt. Die Zeremonie verlief etwa so wie ich es mir vorgestellt hatte. Es wurde auf das Leben der Verstorbenen zurückgeblickt, gebetet und gesungen. Nur dass viel, viel mehr Leute anwesend waren, es deshalb länger dauerte und man nicht die ganze Zeit anwesend sein musste. Danach wurden die Särge mit dem Trauerzug zum Friedhof gebracht. Die Hinterbliebenen saßen dann nachmittags beisammen und manche blieben bis zum Ende der Feierlichkeiten am Sonntag.
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