Dienstag, 10. März 2015

Von der Bohne zur Schokolade

Überall in meiner Umgebung wächst eine Menge Kakao. Doch das Kakaopulver verkauft Nestlé hier teuer und Schokolade gibt es sowieso kaum, weil es ein viel zu exklusives Luxusgut ist. Es gibt genau eine Schokoladenfabrik in ganz Ghana, der Rest wird  teuer  importiert. Ironisch wenn man bedenkt, dass 2/3 des gesamten Kakaos aus der Elfenbeinküste und aus Ghana kommen.
Ich habe die Leute gefragt, warum sie die Schokolade nicht einfach selbst herstellen - so schwer kann das ja nicht sein! Sie haben scheinbar nie darüber nachgedacht und sich damit abgefunden, dass sie es "nicht können". Mit meiner Nachbarin, Madame Rose habe ich beschlossen dieses Experiment zu versuchen. Im Prinzip ist es ganz einfach - man benötigt bloß Fett, Zucker und Kakao. Wir haben alles, bis auf den Zucker, selbst gewonnen.  Anderen Dorfbewohnern kaufte ich schon fermentierte und getrocknete Kakaobohnen ab. Über etliche Tage haben wir diese mit der Hand geschält. Ich konnte den Müller der Maismühle überreden, uns die Kakaobohnen zu mahlen. Auch er und viele andere Leute waren sehr verwundert über meinen Plan. Ich wurde oft gefragt,  was ich den mit den getrockneten Kakaobohnen machen wolle. Jedenfalls hatten wir am Ende die gemahlene Kakaomasse,  die schon sehr an Schokolade erinnerte, aber einfach nur bitter schmeckte. Das Fett gewannen wir aus getrockneten Kokosnüssen, die war raspelten und das Fett daraus auspressten. Nun hatten wir alles beisammen. Dann war es einfach. Auf Holzkohlen brachten wir das Fett zum Schmelzen und rührten Zucker und Kakao hinein. Schließlich füllten wir die fertige Schokolade in kleine Plastikbeutel,  da es dann nicht so tragisch ist, wenn sie darin weich wird. Wir waren zufrieden mit unserem Ergebnis! Vielleicht wird Madame Rose die Herstellung noch perfektionieren und kann die Schokolade dann in ihrem kleinen Shop verkaufen. Damit wäre sie die einzige Schokoladenverkäuferin weit und breit.











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